[Update vom 19.12.2020:] Das öffentliche Leben wurde in den letzten Wochen weiter stark zurückgefahren – mit erheblichen Auswirkungen auf Selbständige und Unternehmen v. a. aus der Kultur- und Veranstaltungsbranche. Der Bund stellt in diesem Zusammenhang weitere Hilfsprogramme bereit:
- die Novemberhilfe,
- die Überbrückungshilfe III und
- die dort implementierte Neustarthilfe.
Jede dieser Hilfen folgt einer eigenen Logik. Damit droht u. U. Unübersichtlichkeit.
Die SPD-Fraktion in der BVV Mitte regte daher mit einem Antrag an, auf den erhöhten Beratungsbedarf mit entsprechenden Angeboten zu reagieren. Unsere Bezirksverordnete Vera Morgenstern, Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Kultur, fragte das Bezirksamt nach bereits bestehenden Beratungsangeboten für Selbständige – und speziell für die Kulturschaffenden unter ihnen. Wir haben die entsprechende Antwort in die untenstehenden Informationen eingebaut.
Finanzielle Hilfen
Die Novemberhilfe unterstützt die von den temporären Schließungen direkt, indirekt und mittelbar betroffenen Unternehmen, Betriebe, Selbstständigen, Vereine und Einrichtungen. Diese Hilfe wird nun – aufgrund der Verlängerung der Schließungen bis zum 10. Januar 2021 – als Dezemberhilfe für die Dauer der Schließung verlängert.
Zum anderen gibt es die Überbrückungshilfe III. Sie unterstützt Unternehmen, Soloselbstständige sowie Freiberuflerinnen und Freiberufler, die besonders stark von der Corona-Krise betroffen sind. Dabei handelt es sich um Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Die Überbrückungshilfe II läuft derzeit noch bis zum 31. Dezember 2020. Anträge hierfür können rückwirkend bis 31. Januar 2021 gestellt werden. Das Programm wird als Überbrückungshilfe III bis Ende Juni 2021 verlängert und deutlich erweitert. Es gilt nun auch für Unternehmen, die von den Schließungen ab 16. Dezember 2020 betroffen sind.
Die neue Überbrückungshilfe III umfasst auch die sogenannte Neustarthilfe für Soloselbstständige. Es handelt sich um einen unbürokratischen und schnellen Zuschuss, der auch für den Lebensunterhalt verwendet werden kann. Die Antragstellung soll im Dezember 2020 beginnen.
Einen Überblick über die Hilfen bietet die Seite des Bundesministeriums der Finanzen. Hier gelangen Sie zur Antragstellung, sofern dies bereits möglich ist.
Mit NEUSTART KULTUR hat die Bundesregierung bereits im Sommer 2020 ein Rettungs- und Zukunftsprogramm in Höhe von einer Milliarde Euro aufgelegt, um den Kulturbetrieb und die kulturelle Infrastruktur dauerhaft zu erhalten. Informationen zu einzelnen Programmbestandteilen erhalten Sie hier sowie auf der Seite von Kulturförderpunkt Berlin.
Die Seite der Investitionsbank Berlin bietet einen Überblick über alle Programme und beinhaltet auch spezifische Berliner Angebote wie die Soforthilfe Schankwirtschaft.
Weitere Hinweise zu finanziellen Hilfsangeboten bei Creative City Berlin
Beratung
Bei der Vielgestaltigkeit der Hilfsprogramme ist Beratung unerlässlich!
Kreativ Kultur Berlin ist das Berliner Beratungszentrum für Kulturförderung und Kreativwirtschaft und umfasst vier Angebote: Kreativwirtschaftsberatung, Creative City Berlin, Crowdfunding Berlin, Kulturförderpunkt.
Creative City Berlin bietet aktuelle Informationen und eine sehr gute Übersicht über Corona-Hilfen.
Kulturförderpunkt: Beraterinnen und Berater von Kreativ Kultur Berlin informieren hier in verschiedenen Formaten aktuell zu den vielfältigen Corona Soforthilfe- und Unterstützungsmaßnahmen von Land und Bund.
Auch der Verband der Gründer und Selbständigen Deutschlands e. V. bietet verschiedene Beratungsformate an.
Das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes informiert Unternehmen und Selbständige zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen von COVID-19.
Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH steht als Wirtschaftsförderung des Landes Berlin mit Unterstützungsangeboten zur Seite.
Auf bezirkliche Ebene werden Auskünfte und Hilfen für Soloselbständige aus allen Bereichen vor allem durch die Wirtschaftsförderung des Bezirksamtes gemeinsam mit dem Bezirkspartner der Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH den Unternehmen angeboten.
Für Fragen zu aktuellen Hilfsprogrammen stehen deren Beschäftigte unter den Telefonnummern 030 9018 34372 oder 0172 158 3390 sowie unter der E-Mail-Adresse wirtschaftsfoerderung@ba-mitte.berlin.de zur Verfügung.
Servicezeiten: Montag bis Freitag 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Informationen für Künstler*innen, Honorarkräfte und Kulturbetriebe während der Corona-Krise hält auch der Fachbereich Kunst, Kultur und Geschichte des Bezirksamts vor.
Weitere Informationen
- Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe
- Senatsverwaltung für Kultur und Europa
- Investitionsbank Berlin
- Industrie- und Handelskammer zu Berlin
[Update vom 14.12.2020:] Der Fachbereich Kunst, Kultur und Geschichte des Bezirksamts Mitte hat mittlerweile einen Info-Flyer für Künsterl*innen, Honorarkräfte und Kulturbetriebe während der Corona-Krise bereitgestellt, auf den wir an dieser Stelle verweisen möchten. Direkt zum Flyer gehen
[Ursprünglicher Artikel vom 19.11.2020:] Auch die Dezember-Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte steht weiter im Zeichen der Covid-19-Pandemie. Daher ersucht die SPD-Fraktion Mitte das Bezirksamt, in geeigneter Weise sicherzustellen, dass ausreichend Beratungsangebote für die zur Verfügung stehenden Hilfen für Soloselbständige bereitgestellt werden. Dabei sind sowohl bezirkliche Stellen (z.B. Wirtschaftsförderung, Jobcenter), aber auch die zuständigen Senatsverwaltungen miteinzubeziehen.
Zu Beginn des Novembers wurde das öffentliche Leben wieder stark zurückgefahren. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die Möglichkeit eines beträchtlichen Teils von Selbständigen, ihre Einkommen zu erwirtschaften zu können. Gerade jene Branchen, die in engem Zusammenhang mit der Durchführung von Veranstaltungen stehen (insb. in den Bereichen Kunst & Kultur), sind die Auswirkungen beträchtlich existenzbedrohend. Die Bundesregierung stellt in diesem Zusammenhang und darüber hinaus eine Reihe weiterer Hilfsprogramme bereit. Dazu zählen vor allem die „Novemberhilfe“, die „Überbrückungshilfe III“ und die dort implementierte „Neustarthilfe“. Letztere richtet sich explizit an Solo-Selbständige, die von den bisherigen Hilfen kaum oder gar nicht profitieren konnten. Jede dieser Hilfen folgt einer eigenen Logik. Damit droht eine Unübersichtlichkeit und es erwächst folglich ein hoher Beratungsbedarf, der nicht ausschließlich durch Webauftritte der Bundesregierung befriedigt werden kann.
Daher wird mit dem Antrag angeregt, bezirkliche Stellen, die mit diesen Personengruppen im Austausch stehen, zu informieren, zu sensibilisieren und dort anzuregen, eigene Formate zur Information und Beratung zu entwickeln. Dies sollte selbstverständlich in Abstimmung mit Angeboten der Landesebene erfolgen.
Zudem fragt unsere Fraktion das Bezirksamt:
- Welche Sprechstunden, Hotlines u.a. usw. werden Soloselbständigen von den diesbezüglich kompetenten Stellen auf Bezirks- und/oder Senatsebene angeboten?
- Welche hiervon richten sich speziell an die Kulturschaffenden?
- Wo können diese Personen Auskunft und Hilfe erhalten zum Zugang zu den Förderprogrammen, die vom Land oder dem Bund aufgelegt wurden, um die zur Eindämmung der Corona-Pandemie verfügten Beschränkungen auf ihre Erwerbstätigkeit zu kompensieren?
- Wie erfolgt die Bekanntmachung über diese Beratungsangebote?
Generelle Informationen über die verfügbaren Corona-Hilfsmaßnahmen stellten wir bereits im Frühjahr hier zusammen.