Steine putzen mit Würde und Sinn

Anlässlich des 9. Novembers waren wir wieder in unserem Kiez unterwegs, um Stolpersteine zu reinigen und somit die Inschriften auf ihnen wieder leserlich zu machen. Uns ist es ein besonderes Anliegen, die Erinnerung an das Schicksal der Opfer der Nazidiktatur, des Holocausts und der Euthanasie aufrechtzuerhalten.

 

Am 9. November vor 83 Jahren fand die Reichspogromnacht statt. Damals kam es zu Gewaltakten bis hin zum Mord an Jüdinnen und Juden. Viele Synagogen, jüdische Geschäfte, Wohnungen und Friedhöfe wurden zerstört. Stolpersteine erinnern an diese Schicksale. Das Gedenkprojekt wurde 1996 vom Bildhauer Gunter Demnig mit den Worten „ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“ ins Leben gerufen und ist mittlerweile ein fester Bestandteil der hiesigen Erinnerungskultur. Sinnbildlich geht es Demnig darum, „mit dem Kopf und dem Herz“ zu stolpern. Die Geschichten der jüdischen Mitbürger*innen sowie die Standorte aller Steine – auch in eurer direkten Nachbarschaft findet ihr hier: www.stolpersteine-berlin.de/

 

Unsere Putzaktion kann nicht mehr ein als ein Symbol in Gedenken an die vielfältigen Menschen hinter den Steinen sein, die es nicht verdienen mit ihren Schicksalen in opferhistorische Vergessenheit zu geraten. Gleichzeitig wollen wir mit ihr aber auch ein klares Zeichen gegen Antisemitismus, Fremdenhass und rechten Terror setzen. Wir treten für einen weltoffenen und toleranten Bezirk ein, in dem Extremismus, Rassismus, Antisemitismus keinen Platz haben!